Floorball Köniz erleidet in der zwölften Runde gegen den SV Wiler-Ersigen die erste Niederlage nach 60 Minuten. Den Könizern wurde im über weite Strecken ausgeglichenen, aber nicht hochstehenden Spitzenkampf ein schwaches Mitteldrittel zum Verhängnis.

Der Spielverlauf des Spitzenkampfs war für Floorball Köniz in vielerlei Hinsichten ein Spiegelbild der Saison: der Start verlief wunschgemäss, das Mitteldrittel schwach, im letzten Drittel blies man zur grossen Aufholjagd. Doch diesmal wurde diese nicht mit einem Punktgewinn belohnt. Die Hypothek, die man sich mit drei Gegentoren – darunter erneut ein ärgerlicher Shorthander – im Mitteldrittel eingehandelt hat, war zu gross.

Manuel Maurer verpasst das Tor knapp

Im Vergleich zur Cup-Viertelfinalbegegnung vom letzten Sonntag, präsentierte sich der Meisterschaftsspitzenkampf eher emotionslos. Die Fehlerquote war auf beiden Seiten deutlich höher, wodurch (nicht zuletzt durch die grösseren gewährten Freiräume) mehr Torchancen entstanden. Auf die beiden Führungstreffer der Könizer durch Stefan Hutzli hatte Wiler-Ersigen zweimal die postwendende Antwort parat. Und das erschreckend harmlose Mitteldrittel der Könizer nutzte der Schweizer Meister zur Vorentscheidung aus – ohne dabei an seine Leistungsgrenze stossen zu müssen.

Erst als man das Messer am Hals hatte, drehte Köniz noch einmal auf. Aber mehr als zwei Tore liess die massierte Wiler-Abwehr nicht mehr zu. Schlussendlich war der Aufwand Köniz’ über das gesamte Spiel gesehen zu wenig, um in einem Spitzenkampf drei Punkte mitzunehmen. Dafür braucht es deutlich mehr – beispielsweise mehr Spieler, die in einem solchen Spiel über sich hinauswachsen.

Florian Kuchen gegen Daniel Johnsson

Im zwölften Meisterschaftsspiel hat sich Köniz damit erstmals nach 60 Minuten geschlagen geben und den Rückstand auf Leader Wiler-Ersigen grösser werden lassen müssen. Falls die Unihockey Tigers ihr Spiel am Sonntag gegen die Kloten-Bülach Jets gewinnen, rutscht Köniz sogar auf den dritten Platz ab. Am nächsten Wochenende in der Doppelrunde gegen den HC Rychenberg Winterthur und den UHC Thun ist von den Berner Vorstädtern wieder eine andere Vorstellung gefragt.

 

 

Floorball Köniz – SV Wiler-Ersigen 4:7 (2:2; 0:3; 2:2)

Sporthalle Weissenstein, 886 Zuschauer. SR: Fässler/Schläpfer.

Tore: 2. (01:40) Hutzli 1:0, 7. Dudovic (Bürki) 1:1, 10. (09:05) Hutzli (Maurer) 2:1, 10. (09:58) Johnsson (D. Känzig) 2:2, 32. D. Känzig (Bischofberger) 2:3, 36. Rentsch (T. Känzig) 2:4, 40. (39:58) D. Känzig (Reich/Ausschluss Hollenstein!) 2:5, 43. Dargren (Doza/Ausschluss Hollenstein) 3:5, 47. Bolliger 4:5, 60. (59:39) Meister (Hofbauer/ins leere Tor) 4:6, 60. (59:57) Meister (Bürki/ins leere Tor) 4:7.

Strafen: 1×2 Minuten gegen Wiler.

Köniz: Eder; Kuchen, Johansson; K. Schmocker, Gurtner; Müller, Herzog; Dargren, Zaugg, Doza; Michel, Hutzli, Maurer; Pillichody, O. Schmocker, Bolliger; Ledergerber.

Wiler: Reich; Bürki, Sesulka; Väänänen, Bischofberger; Meister, T. Känzig; Louis, Hofbauer, Dudovic; Johnsson, Mutter, D. Känzig; Hollenstein, Laubscher, Rentsch.

Bemerkungen: Köniz ohne Ruh, T. Baumann und Genhart (alle nicht eingesetzt), Saner (verletzt) und Castrischer (beim Einschiessen verletzt).

Verabschiedung von Nino Wälti und Christian Ledergerber

 

Fotos: Fabian Trees/www.imagepower.ch