Als ganze sieben Spieler (oder sechs ein halb?)  letzten Sonntag nahe an der deutschen Grenze den Austragungsort der Abschlussrunde erreichten, war schnell klar, dass heute für viele Mannschaften Einiges auf dem Spiel stand. So konnte Köniz nicht nur aus eigener Kraft erstmalig (Recherchen haben schlichtweg nicht stattgefunden) Kleinfeld-Gruppensieger werden, sondern auch noch grad das Schicksal mehrerer Mannschaften bzgl. Play-Offs oder Abstieg beeinflussen. Für Brisanz war also gesorgt und rein rechnerisch brauchte man für den angepeilten Gruppensieg 3 von 4 möglichen Punkten.

Floorball Köniz – Wild Goose Gansingen 6:6

In der ersten Halbzeit lief der Ball klar für Köniz. Die Berner spielten konzentriert und kamen regelmässig zu Abschlüssen, welche ebenso regelmässig den Weg ins gegnerische Tor fanden. Es resultierte eine komfortable 5:1 Pausenführung. Für den zweiten Abschnitt stellte man sich auf mehr Gansinger Gegenwehr ein, brauchten die doch ihrerseits für eine Play-Off Teilnahme den Vollerfolg. Und tatsächlich brachten sich die Gänse mit 3 Toren en suite zurück ins Geschäft. Köniz führte gemäss Adam Riese also immer noch mit einem Tor, zu spielen waren da noch gut 4 Minuten. Gansingen ersetzte den Torhüter, aber es waren die Könizer, die nach mehreren Fehlversuchen doch noch den scheinbar erlösenden Empty Netter zum 6:4 erzielten.

Der erste Tagessieg war also zum Greifen nahe, doch Gansingen gab nicht auf. Es erfolgte der Anschlusstreffer und kurz vor Schluss tatsächlich auch der Ausgleich. Die Könizer hatten ihrerseits Sekunden vor der Sirene noch eine gute Freistoss-Möglichkeit, zogen ebenfalls den Torhüter, doch Gansingen verteidigte geschickt und der erste Krimi des Tages endete unentschieden. Fürs Ärgern über den verspielten Vorsprung blieb keine Zeit und man bündelte die Kräfte der sieben Aufrechten für den allesentscheidenden Match gegen Mümliswil.

Floorball Köniz – Unihockey Mümliswil 6:6

Ein klassisches Finalspiel also. Mümliswil brauchte ein Unentschieden für den Ligaerhalt, Köniz den Vollerfolg für den Pokal. Im Gegensatz zu Köniz reiste der Gegner wieder einmal mit dem gefühlt halben Dorf an, was dem Ganzen ein zwar einseitiges, aber sehr stimmungsvolles Ambiente bot. Diese Energie der Mümliswiler schien Köniz zu Beginn der Partie etwas zu überrollen und man sah sich früh mit einem 0:4 Rückstand konfrontiert. Nun erwachte aber Köniz, bündelte die letzten Kräfte und drehte das Spiel tatsächlich bis kurz vor Schluss in eine 5:4 Führung. Und wenn das erste Spiel bereits ein Krimi war, müsste man für die letzten Sekunden dieses Spiels wohl eine neue Literatur-Sparte erfinden. Selbstverständlich ersetzte Mümliswil den Torhüter mit einem zusätzlichen Feldspieler und erzielte tatsächlich nach einiger Anlaufzeit den viel umjubelten Ausgleich. Auch hier verpasste Köniz mehrmalig den Empty-Netter (müsste wohl mal trainiert werden…). Köniz brauchte also wieder ein Tor und als dies tatsächlich 20 Sekunden vor Schluss gelang, brachen auf Könizer Seite alle Dämme, zumindest 7, und man stand ganz nahe am Ziel.

Köniz gewann das entscheidende Anspiel, verlor aber den Ball noch einmal und Mümliswil liess die Halle mit dem erneuten Ausgleich 7 Sekunden vor Schluss erneut explodieren. Der Ausgang dieses, zu diesem Zeitpunkt für Köniz sehr schlecht anfühlenden Krimis wurde mit einer Riesenchance von Köniz 2 Sekunden vor Schluss fast noch einmal neu geschrieben, doch eben nur fast. Mümliswil jubelte und die Könizer, sowieso schon am Ender ihrer Kräfte, mussten dies zuerst einmal verdauen. Mit etwas Abstand betrachtet – und um doch noch eine Floskel zu benützen – darf man sicher sagen, genau für diese Spiele und diese Emotionen spielen wir Unihockey. Man gratuliert Mümliswil zum Liga-Erhalt und Nuglar United zum Gruppensieg.

Vorschau Play-Offs

 Aus den knappen letzten Spielen, die nicht immer zu Gunsten der Könizer ausgingen, kann viel gelernt werden und dies (zusammen mit der vollen Wucht des Könizer Kaders) lässt trotzdem hoffnungsvoll auf die bevorstehenden Play-Offs schauen. Gegner im Viertelfinal wird der DT Bäretswil sein. Ein für Köniz eher unbekannter Gegner aus der Ost-Gruppe. Die Könizer geniessen Heimrecht und freuen sich sehr auf eine stimmungsvolle Angelegenheit. Ein erstes Mal am Sonntag 6. März um 18:00 Uhr in der altehrwürdigen Lerbermatt.  Be there!