Bis Weihnachten wird uns Antoine Ciurea, 17 jährig, Spieler der Könizer U21 in unregelmässigen Abständen von seinen Erlebnissen in Finnland erzählen. Antoine absolviert in Bern eine Sportlehre als Kaufmann EFZ bei der Staempfli AG. In seinem ersten Bericht erzählt er uns wie es zu seinem Finnlandaufenthalt kam.

Im dritten und bereits letzten Teil berichtet uns der Könizer U21-Spieler Antoine über Eindrücke aus Trainings und zieht ein Schlussfazit zu seinem Finnlandaufenthalt!

Die letzte Woche kam schneller auf mich zu als ich dachte. Der Alltag ging weiter und trotz Covid konnte weiterhin ohne Einschränkungen trainiert werden. Ich hatte mich gut ins Team eingefunden. Die Teamkammeraden gingen immer wie offener mit mir um und das machte vieles, natürlich auch das Training, für mich viel einfacher. Mit den jüngeren Spielern verstand ich mich am besten. Sie halfen mir speziell mich ins Team zu integrieren.

Einer der grossen Unterschiede, welche die Trainings in der Schweiz und in Finnland betrifft, war die Hallenzeit. In Köniz verläuft es meisten so, dass wir 1.30h – 2h in der Halle Training haben und dabei Passing, Schüsse, Theorie und Matchsituationen immer wieder anschauen. In Finnland hatten wir nur 1h Hallenzeit, diese jedoch war sehr intensiv. Es wurde kein Passing trainiert und wenig Theorie angeschaut. Sobald man in der Halle war, begann sofort das Einschiessen des Torhüters. Es wurde kein Passing gemacht aber sehr viele Zweikampfübungen und sehr viele Small Games. Der Körpereinsatz war sehr hart und Stockschläge wurden selten gepfiffen. Ich brauchte ein wenig Zeit um mich an diese «Regeln» zu gewöhnen. Es gab nie Reklamationen bei Stockschlägen oder harten Körpereinsätzen, was ich sehr gut fand. Durch das wurde das Spiel sehr selten unterbrochen und man musste sich durchkämpfen. Ich hatte den Eindruck, dass die Finnen sehr offensiv ausgerichtet sind. Jede erste Ballberührung war eine Vorwärtsbewegung. Auch in der Theorie wurde fast nur die über die Offensive gesprochen. Jedoch wurde, sobald man sich in der gegnerischen Hälfte befand oft versucht sich fest zu setzen und weniger der Konter ausgespielt. Jeder Spieler war technisch sehr stark und das half beim Festsetzen sehr geduldig und sicher zu agieren.

Zu meiner Gastfamilie und meinem Alltag gibt es Folgendes zu berichten. Das Haus befand sich ein wenig ausserhalb der Stadt in einem ruhigen Quartier, bei dem ich gute Busverbindungen in die Stadt vorfand. Die Familie war vom ersten Tag sehr offen und nett zu mir. Dies machte meinen Alltag um einiges einfacher. Durch den Tag mussten alle zur Schule oder zur Arbeit und somit war ich meistens alleine zuhause. Ich ging morgens sehr oft mit dem Hund spazieren und ein bisschen frische Luft schnappen. Gegen den Mittag kochte ich mir was zu essen damit ich dann im Training auch wirklich genug Energie habe. Den Nachmittag widmete ich meistens meinen Hausaufgaben oder Prüfungen. An freien Nachmittagen fuhr ich öfters mit dem Bus in die Stadt und ging einkaufen oder die Stadt erkunden. In der Garage des Hauses befanden sich einige Fitnessgeräte. Davon konnte ich profitieren und mein Krafttraining absolvieren. Gegen 16:30 Uhr kamen die Eltern nach Hause. Zusammen assen wir was Kleines vor dem danach anstehenden Vereinstraining. Nach den Trainings gab es dann noch ein gemeinsames Nachtessen mit der Familie. Meistens legte ich mich nach dem Essen ins Bett und telefonierte mit meiner Familie oder Freunden.

Abschliessend kann ich zu meinem Finnlandaufenthalt ein sehr positives Fazit ziehen. Es war ein tolles aufschlussreiches Abenteuer, welches ich jedem Junior der diese Möglichkeit bekommt nur empfehlen kann!