Das Könizer 1. Liga Kleinfeld-Team gewinnt das hart umkämpfte zweite Playoff-Viertelfinalspiel auswärts gegen den DT Bäretswil mit einer routinierten Leistung mit 6:7 und sichert sich damit einen Platz im Halbfinal.

Bei wunderbarem Frühlingswetter begibt sich die Könizer Kleinfeldelite am Samstagnachmittag ins beschauliche Tösstal nach Turbenthal. Im Vorfeld diskutierte Anfahrtsalternativen zum Zug wurden dank der Freunde-Tageskarte der SBB hinfällig, da damit auch der letzte Schnäppchenjäger des Teams überzeugt werden konnte. Und unter Freunden ist auch ein rund 10-minütiger Fussmarsch zur Halle keine Zumutung, zumal der Reiseführer ein erstes Mal brillierte und die schöne Route an der Töss entlang vorgab. Die Vorfreude auf diesen Playoff-Fight war gross und als auch der Schiedsrichter den richtigen Parkplatz gefunden hatte, konnte es auch schon losgehen.

Beide Teams starteten recht verhalten in die Partie. Man merkte, dass beidseitig die Hausaufgaben gemacht worden waren und man sich auf das jeweilige Spielsystem der Gegner vorbereitet hatte. Die ersten Angriffsversuche wurde frühzeitig neutralisiert, aber auch die beiden Torhüter konnten sich in den Startminuten ein erstes Mal beweisen. In der vierten Spielminute gelang es dann dem Heimteam, mit einem technisch exquisiten Kabinettstück in Führung zu gehen. Von da an zeigte sich, dass das Dreamteam aus Bäretswil seine Saison nicht kampflos beenden lassen wollte. Mit einem unhaltbaren Fernschuss wurden diese Ambitionen gestärkt. Von Könizer Seite gelang bis zu diesem Zeitpunkt wenig bis nichts, was vor allem auch am bärenstarken Bäretswiler Schlussmann lag. Der Backhandschuss vom Aggressivleader S. Aebi war die Ausnahme von der Könizer Abschlussschwäche.

Es war jedoch klar, dass das Berner Offensivspiel neue Akzente brauchte, also schaltete sich auch der Könizer Torhüter in den Spielaufbau ein. Nach seinem schnellen Auswurf brauchte M. Stocker den Ball nur noch über die Linie zu schieben. Diese Aktion könnte man auch als ersten Wendepunkt in diesem Drittel bezeichnen, denn die Gäste fanden von nun an immer besser ins Spiel. Trotz vielen Chancen in dieser dominanten Phase gelang in der Folge nur ein Treffer. Die ungenutzte Überzahlmöglichkeit der Könizer gegen Ende des Drittels war dann nochmals ein Wendepunkt in diesem umkämpften Abschnitt. So konnten die Bäretswiler aufdrehen und mit einer knappen 4:3 Führung in die erste Pause gehen.

Nach dem Pausentee und den motivierenden Worten des Coachingstaffs war Köniz gewillt, die Partie zu seinen Gunsten zu drehen. Die Umsetzung dieses Vorhabens stellte sich jedoch als schwierig heraus, da die Bäretswiler weiterhin starke Gegenwehr leisteten. Es entwickeltes sich ein etwas zerfahrenes Spiel mit wenig Spielkontrolle, bei welchem sich wiederum die beiden Torhüter mal für mal von ihren besten Seiten präsentieren konnten. Als ungefähr bei Spielmitte das Geschehen auf die Seite der Hausherren zu kippen drohte, zeigte ein kleinerer, zur Motivationsförderung gedachter Wutausbruch des Könizer Schlussmannes seine Wirkung. Von da an waren die Berner besser im Match, konnten das Spiel kontrollieren und waren auch im Abschluss etwas genauer. Mit einer 5:6 Führung für Floorball Köniz ging das zweite Drittel zu Ende.

Noch 20 Minuten trennten die Könizer Kleinfeldherren von der zweitmaligen Halbfinal-Qualifikation der Vereinsgeschichte. Um dieses Ziel zu erreichen, zeigte der Könizer Staff ungewohnte Stärken in der taktischen Ausrichtung ihrer Mannschaft und schickte zu Beginn des Schlussabschnitts frische Kräfte auf das Feld. Diese jungen Männer zeigten dann in den ersten Minuten eine sehr routinierte und abgeklärte Leistung. Einmal mehr zeigte sich, dass Köniz nicht per Zufall die beste Defensive der Qualifikationsrunde hatte. So fand das DT Bäretswil in dieser wichtigen Phase kaum Zugriff und wenn doch, vereitelte der Goalie alle Versuche. Zum Leidwesen der Fingernägel der mitgereisten Berner Fans gelang jedoch auch nicht der Befreiungsschlag in Form einer Zweitore-Führung. Trotz der überragenden Könizer Torwartleistung schafften es die Zürcher, in der 48. Minute den Score auszugleichen.

Köniz liess sich davon aber nicht beeindrucken und behielt die Spielkontrolle auf seiner Seite. Mit einer Engelsgeduld versuchten die Gäste, den stark aufspielenden Torhüter zu bezwingen. Schliesslich gelang es im Powerplay, in dem F. Schlatter nach einer Freistossvariante – auf Anraten der mitgereisten Fans – das offene Tor traf. Der vielumjubelte Führungstreffer rund neun Minuten vor dem Ende war Tatsache. In der Folge wurde eine Abwehrschlacht erwartet, doch die Könizer liessen sich gar nicht darauf ein. Immer wieder gelang es, mit überlegten Angriffen wertvolle Sekunden von der Uhr zu nehmen und die Könizer hielten den Ball vom eigenen Tor fern. So lief den Zürcher Oberländer langsam aber sicher die Zeit davon. In der letzten Spielminute gelang es doch noch, den Druck etwas zu erhöhen, und mehrere Abschlüsse kamen auf das Gästetor, doch die Könizer Wand stand sicher. Nach einem letzten Freistoss und den letzten 0.9 Sekunden plus einer grosszügigen Verlängerung wurde das Spiel abgepfiffen. Floorball Köniz gewinnt mit 6:7 und die Serie mit 2:0.

Mit einer taktisch cleveren und routinierten Leistung glückt damit Floorball Köniz der Einzug ins Halbfinale, jedoch ohne durchgehend zu glänzen. Dort wartet als nächste Hürde mit dem UH Cevi Gossau der souveräne Gruppensieger der Gruppe Ost auf die Könizer.

Floorball Köniz bedankt sich bei allen mitgereisten Fans für die lautstarke Unterstützung sowie beim DT Bäretswil für diese attraktive, umkämpfte und stets faire Serie.