Am Samstag darf die zweite Mannschaft von Floorball Köniz in der 3. Liga eine Heimrunde austragen. Das Team des (einst) erfolgreichen Coaches Christian «Hitsch» Zahnd empfängt in der altehrwürdigen Lerbermatt Unihockey Schüpfheim (Anpfiff: 14:30 Uhr).

Es ist ruhig geworden um die einst als allseits bekannte beste zweite Mannschaft der Welt. Die Corona-Pandemie hat auch bei der Spass-Truppe ihre Spuren hinterlassen. Nach zwei abgebrochenen Saisons agierte das «Zwöi» in der letzten Spielzeit solide und sicherte sich mit einem dritten Platz den frühzeitigen Klassenerhalt.

Verändertes Gesicht

In der neuen Saison will sich Köniz in einer neuen Gruppe wieder für höhere Aufgaben empfehlen, doch der Saisonstart verlief mit zwei Niederlagen aus drei Spielen nicht wunschgemäss. Nicht nur mit der Pandemie hatte die Equipe zuletzt zu kämpfen, sondern auch mit dem Laufe der Zeit. So wurde die ohnehin schon überalterte Truppe nicht jünger. Etliche Akteure haben ihre Prioritäten in der Zwischenzeit verschoben, nicht wenige brüsten sich mittlerweile lieber in der Rolle des überstressten Vaters als des ambitionierten Breitensport-Unihockeylers. Bestes Beispiel dafür ist Spielertrainer Christian Zahnd, der sich nur noch pro forma eine Lizenz löste und in seinen Trainingsbesuchen eher mit haarsträubenden Aussetzern denn mit Kabinettstückchen auf sich aufmerksam macht.

Das FBK II sah sich in den letzten Jahren mit einem grossen Spieleraderlass konfrontiert. Alteingesessene Routiniers wie Samuel Schlichting, David Kilchenmann oder Samuel Muralthaben haben längst ihren Stock an den Nagel gehängt. Philipp Meyer und Stefan Kissling treten nur noch als Phantome im Teamgefüge auf, Hitsch Zahnd ist nur noch ein Schatten seiner selbst und Simon Bichsel sitzt mehr auf dem Behandlungstische seines Arztes als auf der Spielerbank. Zu allem Überfluss kamen auch noch die Abgänge der beiden Goalies Reto Leibundgut sowie Mats Zahnd hinzu. Immerhin die Ohren und Aufnahmefähigkeit der Mitstreiter dürfte über Letzteres nicht ganz unglücklich sein.

Zahnds Rücktritt, Körners Klausel

Die Mannschaft hat extrem an Erfahrung eingebüsst, die Verjüngungskur wurde jedoch verpasst. Dagegen wehrt sich Coach, Spieler, Scout und Sportchef Hitsch Zahnd vehement. «Wir konnten ja gar nicht nach jungen Talenten Ausschau halten, wenn gar keine Spiele ausgetragen wurden», spricht der mittlerweile zweifache Vater in seine Handykamera. Wie so oft, wenn sich sein Team in einer Krise befindet, hat er sich wieder mal aus dem Staub gemacht und verbringt ein paar sonnige Tage auf Sardinien. Genüsslich an einem Cocktail nippend schiebt er auf die Kritik nach: «Ausserdem hat mir Heinz Zaugg den Geldhahn zugedreht, weil er einen Teil unseres Budgets für irgendeinen neuen Finnen und die Rückkehr seines Sohnes brauchte.»

Als Zahnd erfuhr, dass ein Teil dieses Betrags, der für den Nationalspieler als Spesenentschädigung vorgesehen war, in Form von wöchentlichen Pizzalieferungen ausbezahlt wurde, platzte ihm der Kragen. Entnervt kündigte er auf Ende Saison seinen Rücktritt an, das Vertrauen in die Führungsetage war weg. Fairerweise muss dem extrovertierten Kopf von FBK II zu gute gehalten werden, dass ihm auf dem Transfermarkt dennoch einige positive Aktivitäten gelangen. So konnte er den langjährigen NLA-Spieler Yves Pillichody unter Vertrag nehmen und den spielstarken Center Markus Steiner den serbelnden Hornets abluchsen. Zudem verdonnerte er seineSchützling René Kurt Hermann Wirth Wirth während der Corona-Zeit zu einer einjährigen Ernährungs-Kur. Die Resultate des Schweisstrainings waren verblüffend – als der für seine Faulheit bekannte Stürmer zu Beginn der letzten Saison zurückkehrte, trug er nur noch seinen halben Balast in die Kabine. Sven Körner wäre ebenfalls als Königstransfer zu bezeichnen. Dumm nur, dass Zahnd bei den Vertragsverhandlungen die Klausel «in jedem Training einen Stock in der Hand» übersah.

Zum Stamm der Equipe gehören weiterhin FBK-Legende Samuel Thut (mit der gleichen Vertragsklausel wie Körner) und die ehemalige Hornets-Fraktion um die Gebrüder Lüthy und Sandro Amstutz. Für die Heimrunde vom Samstag gegen Schüpfheim stellt Zahnd eine klare Forderung an seine Mannen: «Die Niederlagenserie beenden und drei Punkte einfahren.» Weiter erwartet der abtretende Platzhirsch, dass dem in den letzten Jahren arg gebeutelten Heimpublikum Spektakel geboten wird, damit sich die Mehrzahl für einen erneuten Besuch an der nächsten Heimrunde Ende Oktober entscheidet. «Wir sind dringend auf die Einnahmen angewiesen, um einen neuen Goalie zu verpflichten.»


3. Liga Männer GF, Gruppe 2 – 4. Spieltag

Samstag 8. Oktober

Floorball Köniz II – Unihockey Schüpfheim

14:30 Uhr – Lerbermatt, Köniz

Kader FBK II : Demme (Goalie), Wirth, Amstutz, Verstärkungsspieler I, Körner, Thut, Steiner, Grob, Verstärkungsspieler II, Güngerich.

Es fehlt: das halbe Kader.