Wie ich im letzten Bericht geschrieben habe, sind die Sportler weltweit in Aktion und solange unsere Skifahrer diese «Plämpu» aus Schweden heimbringen, lässt sich mit dem helvetischen (Sport)trauma doch besser leben. Immer diese Schweden – ich traue mich bald nicht mehr ins Möbelhaus mit den vier Buchstaben auf gelbem Grund.

Und wir ?

Die Junioren B haben eines der Ziele verpasst, welches sie sich auf die Fahne geschrieben haben. Selbstverständlich habe ich nicht die Vorstellung, ALLES was ich als Ziel manifestiere zu erreichen, doch ich versuche ALLES, damit mein Team es schaffen könnte. Mit Instinkt, Vertrauen in unser Können und dem klaren Plan, bin ich sicher ein Mindsetting zu haben, welches mich realistisch entscheiden und handeln lässt. Wie heisst es doch so schön in der TV-Werbung eines bekannten Versicherers: «… Du schaffsch äs».

Ziel eins:

Dieses Ziel bleibt weiterhin bestehen.

Ziel zwei:

« Sisch Morgä am 7ni, Köniz am schlaafä – Öpper isch flissig, reit Tische a Tisch, Morgä am 9ni Köniz erwachät, d’ Spieler si schwitzig u ds’Bälleli im Goal » In etwa so heisst es im berndeutschen Volkslied und ja, morgens um neun an einem Sonntag ist nicht die Zeit für grosses Kino und entscheidende Taten. Unser Ziel die Adler aus Zulgtal zum Absturz zu zwingen, das Spiel zu gewinnen und unseren Punktestand aufzubessern, dieses Ziel haben die Jungs und ich am Ende doch deutlicher verpasst als gewünscht. Wir haben nicht schlechter gespielt, wir haben unsere Chancen nicht konsequent genutzt. Von Spielbeginn an, konnten wir dank unseren taktischen Anpassungen dem Gegner positiv gegenüber stehen und sehr lange das Skore ausgeglichen gestalten. Unsere Paradelinie um Manu, Gian und Piri hatte sich rasch ein bis zwei Möglichkeiten erarbeitet. Mit schnellen und direkten Angriffen überforderten wir die Zulgtaler mal um mal. So plätscherte das Spiel vor sich hin, die Wechsel funktionierten tadellos und alle Linien besassen Chancen zum Führungstor. Dann, ja dann gingen wir tatsächlich mit eins zu null in Führung. Was für eine Genugtuung für den Trainer hinter der Spielerbank von Floorball Köniz. Zum Glück kam die Pause  immer näher, die gegnerischen Spieler wurden immer genervter und das spielte uns in die Karten. Auch den gehaltenen Penalty seitens FBK liess uns weiter am Erfolg schnuppern – die jungen Spieler in den blauen Shirts des Gegners hatten bis dato sämtliche Spiele gewonnen und dies mit teils beeindruckender Performance.

Zurück zum Spiel: schade schafften wir es nicht ganz in die Pause und so kam es wie es meist kommt, wir kriegten das zweite Tor und mussten uns trotz TOP-Leistung zur Pause mit dem Rückstand befassen. Kurz durchgeatmet und mit neuem Schlachtplan zurück aufs Feld. Trotz der Bereitschaft meines Teams und der guten Voraussetzungen, gelang es uns nicht mehr ins Spiel zurückzufinden. Doch am Ende des Tages ist es mir wichtiger, sämtlichen Spielern den Auslauf zu gewähren, welchen sie durch die Trainings verdienen und der Jungmannschaft zu zeigen, das mit Vertrauen in sich selber immer etwas möglich ist. Nach der verdienten Pause, in welcher das Team geschlossen den Überfall auf den Snack-Automaten durchziehen wollte, ging es ins zweite Spiel. Diese Pflichtaufgabe wurde bravourös gemeistert. Die vom Team vorgegebene Quote von einem Tor pro Minute wurde deutlicher verfehlt als sich dies die Spieler vorgestellt hatten. Der Shutout blieb uns durch einen fahrlässigen Fehler/Missverständnis im Spielaufbau zwar verwehrt, doch wurde dies trotzdem zu einem alles in allem gelungenen Sonntagmorgen, die Welle für die Zuschauer wurde fabriziert und auch der Snack-Automat hat die Attacke heil überstanden. Er konnte kein Wechselgeld geben und rückte keine Naturalien raus … was für eine Ironie ? Die paar Beulen und Dellen machen den Kasten schon fast liebenswert, auch als Trainer ist es nicht schlimm, etwas einen „knacks zu haben“ im Gegenteil es kann manchmal helfen. Mit dieser Erkenntnis geht‘s weiter und wir nehmen die positiven Erlebnisse mit und werden die nächsten Spiele angehen. (sn)