Floorball Köniz Bern verliert das vierte Spiel in Biglen mit 3:4 und scheidet am Tag darauf mit einer 3:6 Niederlage im Viertelfinal der Playoffs aus.

Fest entschlossen die Serie zu beenden, reiste die U21 vergangenen Samstag nach Biglen. Dort gelang ein im Vergleich zu den vorigen drei Spielen gutes Startdrittel. FBK besass viel Ballbesitz, aber geriet trotzdem durch einen Konter des Heimteams in Rückstand. Köniz Bern spielte ruhig weiter und wurde mit dem Ausgleich von Moscatelli, nach schöner Vorarbeit von Nikles, belohnt. Der Gast war bemüht, dem Spiel den Stempel aufzudrücken, aber zu wenig gelang es, längere Druckphasen in guter Qualität zu kreieren. Immer wieder gingen Bälle zu leicht verloren, die dann mühsam zurück erobert werden mussten.

Den Tigers gelang erneut die Führung, welche durch Gsponer per Freistoss ausgeglichen wurde. Im letzten Drittel ging Köniz ein erstes Mal in dieser Partie durch einen von Herzog schnell ausgeführten Freistoss und anschliessendem Abschluss von Grunder in Führung. Erneut gelang es aber nicht, die Führung über die Zeit zu bringen. So ging es in Biglen, wie schon im zweiten Match der Serie, in die Verlängerung. Und wieder fand Köniz Bern endlich zu seinem Spiel, spielte furchtlos nach vorne und suchte den Sieg mit druckvollem Spiel. Nicht weniger als vier Topchancen erspielten sich die Gäste, ohne dabei zu treffen. Das übernahmen dann die Emmentaler eine Minute vor Schluss der Verlängerung mit einer Halbchance…

Zwar spielte Köniz in diesem Spiel wieder ohne einen der sechs möglichen Verstärkungen aus der NLA. Ein erstes Mal aber mussten auch die Tigers mit J. Schwarz und Althaus Spieler in die NLA abgeben. So gesehen ist es einfach speziell enttäuschend und ungenügend, die Chance für diesen Matchball nicht genutzt zu haben.

Aus am Sonntag

Am nächsten Tag waren für die Belle, ausser Hermle, alle verfügbaren NLA Spieler mit von der Partie, genau wie beim Gegner auch. Der Elan der Heimmannschaft wurde schon nach einer Minute und sechs Sekunden durch eine Strafe nach einem harmlosen Dutzendfoul gebrochen. Hätten die Schiedsrichter den da angewandten Tarif weitergezogen, hätten wohl weitere zehn Strafen ausgesprochen werden müssen. Und das, nachdem am Vortag noch «erlaubt» war, den Gegenspieler mit Anlauf über die Banden zu spedieren, ohne dafür bestraft zu werden…

Köniz spielte eine sehr gute Box, aber zum Schluss der Strafzeit fand ein Verlegenheitsabschluss doch noch den Weg ins Tor. Das Heimteam liess sich davon nicht beirren und nahm das Spieldiktakt in die Hand. Das in dieser Serie mit 65% Erfolgsquote überragende Powerplay der Berner traf dann seinerseits in der Überzahl zum 1:1.

Kurz danach kam die Gsponer-Show: Der grossgewachsene Köniz Center setzte sich gegen mehrere Gegenspieler durch und netzte mit einem ansatzlosen Zwickschuss ein, was für ein Tor! Leider gelang es für einmal nicht, in einem weiteren Powerplay vor der Drittelspause die Führung auszubauen.

Im zweiten Drittel generierten die Tigers mehr Ballbesitz, aber wurden selten zwingend bis erneut, wie schon in Spiel 3, eine kurze unkonzentrierte Phase des Heimteams zwei Gegentore in 30 Sekunden kostete. Die Könizer Coaches agierten noch im zweiten Drittel und stellten auf zwei Linien um, was sofort einen Effekt ergab: auf Pass von Gerber traf Greber zum Ausgleich. Einmal mehr spielte FBK leider fahrig bei Transitions, beide 2:1 Situationen im Mitteldrittel wurden miserabel ausgespielt, zweifellos einer der Gründe für die Niederlage in dieser Serie.

Im letzten Drittel agierten beide Teams mit viel Vorsicht und Sorge zum Ball. Zwölf Minuten vor Schluss führte ein Ballverlust in der Mittelzone des Heimteams zu einem Gegenstoss, welcher zu einem vermeintlich harmlosen Abschluss von der Bande her führte, welcher am nahen Pfosten den Weg ins Tor fand. Erneut versuchte FBK vieles, um das Spiel noch zu wenden. Aber wie oft in solchen Spielen lief nun auch noch der gegnerische Torhüter zur Bestform auf, was in Kombination mit dem in dieser Serie zu oft ungenügenden Abschlussverhalten von Köniz Bern eine denkbar schlechte Mischung war.

Bilanz

Damit scheidet FBK bereits im Viertelfinal, als Sieger der Qualifikation, aus. Eine grosse Enttäuschung, gerade auch weil sich die Mannschaft über weite Teile der Saison sehr gut präsentiert hatte und auch das Teamlife immer gut war. Es gab keinen Stinkstiefel in dieser Mannschaft, Spieler und Staff zeigten sehr viel Engagement, Willen und gute Einstellung. Das Ausscheiden muss gut analysiert werden, um die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen zu können. Tigers Langnau gelang es besser, das vorhandene Potential abzurufen als dem Qualisieger, wo zu vieles «nur» gut, aber halt nicht sehr gut war.

Erneut darf zum Schluss festgehalten werden, dass die U21-Meisterschaft eine sehr ausgeglichene ist und dann oftmals Nuancen dafür verantwortlich sind, weshalb eine Serie auf die eine oder andere Seite kippt. Auch wenn der Erste gegen den Achten der Qualifikation spielt. Eine solche Nuance darf mit dem Abgang der drei Teamstützen Burren, Bühler und Greber zu Weihnachten in die NLA (gerade im Scoringbereich ein starker Verlust wie die PO-Spiele 1, 2 nur mit Burren, und 4 ohne die drei gezeigt haben) an dieser Stelle erwähnt werden, ohne dem Verdacht zu verfallen, faule Ausreden zu suchen. Zur Erinnerung: vor zwei Jahren duellierten sich diese beiden Teams im U18 Final, damals mit dem besseren Ende für Köniz und ohne dass Spieler gegen oben abgegeben werden mussten. Was genau in der Saison 22/23 bei den Tigers schief lief (Abstiegsplay-Outs bei der U21, sang- und klangloses Ausscheiden im U18 Viertelfinal gegen Köniz Bern) entzieht sich unserer Kenntnis. Aber offensichtlich gelang es, die zweifellos vorhandenen Qualitäten wieder zu aktivieren, in die richtigen Bahnen zu lenken. Damit sei auch erwähnt, dass die Tigers keine Feld-Wald-Wiesen Truppe sind, welche jetzt völlig überraschend zu diesem Erfolg kam. Der Gegner machte vieles sehr gut, deshalb die Gratulation ins Emmental zu diesem Sieg!

Zum Schluss sei noch erwähnt, dass der grosse Erfolg der U21 in dieser Saison darin besteht, eine schon fast rekordverdächtige Anzahl Spieler in die NLA gebracht zu haben. Und das ist der Hauptauftrag einer U21: Spieler an die NLA heranzuführen und so auszubilden, dass sie dort nicht nur bestehen, sondern früher oder später ganz vorne in der Liga mitspielen zu können.

Zum Schluss herzlichen Dank für die Unterstützung aus dem Umfeld des Vereins, speziell auch den Leuten, die uns an den Spielen immer wieder lautstark angefeuert haben!

Bilder: swiss unihockey