Mit Daniel Wermuth war ein weiterer Nachwuchsspieler in Finnland und hat einen Bericht über seine Zeit dort geschrieben.

 

Am 18. November flog ich von Zürich nach Helsinki. Die Vorbereitungen waren etwas hektisch, doch die Einreiseformalitäten wurden problemlos akzeptiert. Am Flughafen wartete bereits mein ehemaliger Teamkollege Kalle Tuominen auf mich. Kalle hat vor zwei Jahren ein einjähriges Austauschjahr in der Schweiz gemacht und bei Köniz in der U18 gespielt. Sein Klub FBT Karhut (http://www.fbtkarhut.fi/) hat mich eingeladen, in der U21-Mannschaft mitzuspielen und viel dazu beigetragen, dass die Einreise nach Finnland überhaupt geklappt hat.

Während fünf Wochen wohnte ich in einem Gastzimmer im Haus seiner Eltern. Sie wohnen in der Stadt Pori, die etwa 80’000 Einwohner hat. Ich wurde von Tuominens wie ein weiteres Familienmitglied aufgenommen und konnte an ihrem Familienalltag teilnehmen. Ganz herzlichen Dank für die tolle Beherbergung.

Montag und Dienstag habe ich per Distance-Learning am Unterricht meiner Klasse an der Berufsschule teilgenommen. Da sich die Gibb seit einiger Zeit in der Talentförderung engagiert, konnte ich da voll auf die Unterstützung von Herrn Zanni (Verantwortlicher Talentförderung) zählen.

Da ich bereits zuhause im Homeoffice für meinen Lehrbetrieb W2-Architekten gearbeitet habe, ermöglichte mir mein Betrieb, dies auch in Finnland von Mittwoch bis Freitag zu machen. Es ist überhaupt nicht selbstverständlich, dass mir dieser lange Aufenthalt ermöglicht wurde, daher bin ich sehr dankbar.

Trainiert habe ich praktisch jeden Tag – entweder im Team oder individuell. Die Teamtrainings absolvierte ich mit der U21 und der NLB von Karhut. Es war vorgesehen, dass ich in Finnland auch Meisterschaftsspiele absolviere, die Lizenz war gelöst. Da sich die Coronasituation in Finnland verschlechtert hat, wurde die Meisterschaft kurz nach meiner Ankunft abgebrochen. Im Vergleich zur Schweiz hatte Finnland zu diesem Zeitpunkt im ganzen Land 500 positiv Fälle, die Schweiz mehr als 5500 und der Kanton Bern ca. 500. Die Trainings fanden weiterhin normal statt, da es in Pori sehr wenige Coronafälle gab ( zwischen 0 und 5 Fällen pro Tag).

Das Trainingsniveau in der U21 in Finnland ist etwa mit dem Trainingsniveau bei Köniz auf gleicher Stufe zu vergleichen. Das Niveau bei der NLB war viel höher als in der U21. Vor allem die Pässe und die individuelle Technik der Spieler ist besser. Davon konnte ich sehr viel profitieren und lernen. Einen Monat in einem anderen Team und sogar in einem anderen Land zu trainieren, war sehr interessant. Ich habe verschiedene neue Trainingsformen und einen anderen Spielstil kennengelernt. Der Aufenthalt hat mir dabei geholfen, aus der derzeit schlechten Situation etwas Gutes zu machen. Ich schaue auf einen sehr lehrreichen Monat zurück, in dem ich neben dem Unihockeyspielen ebenfalls eine neue, andere Kultur kennengelernt habe. Auf jeden Fall wurde ich durch das Team in die finnische Saunakultur eingeweiht und habe so mehrere Saunagänge hinter mir.

Zum Abschluss meines Aufenthaltes in Pori, hat die Regionalzeitung einen Bericht über mich verfasst. Der Link dazu: https://www.satakunnankansa.fsi/urheilu/art-2000007693579.html

An dieser Stelle möchte ich René Berliat danken, dass er uns auf die Möglichkeit eines temporären Transfers hingewiesen hat. Der Vorstand von Floorball Köniz hat mich bei den Transfermodalitäten super unterstützt.

Seit dem 21. Dezember bin ich nun wieder daheim. Mir fällt es im Moment zuhause eher schwer, mich für Trainingseinheiten zu motivieren. Grund dafür ist, dass wir im Nachwuchsbereich sehr grosse Einschränkungen im Trainingsbetrieb haben und die Perspektiven für eine Wiederaufnahme des Meisterschaftsbetriebes ziemlich düster sind. Unser jetziges U21 Team hat viel Teamspirit und deshalb freue ich mich darauf, falls wir nächstens wieder in Saisonspielen zeigen können, wer wir sind.